Was macht eine gute Haarpflege aus? Auf was muss ich achten? Ich habe mich mit Miriam, Natur-Friseurin aus München, getroffen und gefragt, was Haare wirklich brauchen.
Bine: Was genau ist der Unterschied zwischen Naturkosmetik und konventioneller Kosmetik in Bezug auf Haarpflege?
Miriam: In Naturkosmetik dürfen spezielle Inhaltsstoffe nicht vorkommen. Silikone z.B. sind ein absolutes No Go. Die Allermeisten sind nicht mehr richtig auswaschbar und verkleben am Ende die Poren der Kopfhaut. Aber auch PEG´s (Polyethylenglykol) dürfen nicht in Organic Produkten gemischt werden. Die sind in meinen Augen nur als günstiger Füllstoff und Verdickungsmittel in den Shampoos. Sie werden oft aus Erdöl und einer Reihe von Nebenprodukten hergestellt und werden alleine nur für den die Schaumbildung gebraucht.
PEG´s entziehen dem Haar Feuchtigkeit und machen die Kopfhaut durchlässiger. So können Bakterien und andere Erreger leichter eindringen. Dadurch kann die Kopfhaut anfangen zu jucken und es könne sich Schuppen bilden. Naturkosmetik muss frei von all diesen scharfen Tensiden, Mikoplastik und Silikonen sein.
Bine: Wozu braucht es Sulfate im Shampoo?
Miriam: Sulfate sollen das Haar reinigen und Verschmutzungen abtragen. Das Problem der Sulfate (SLS) ist aber, dass sie eine austrocknete Wirkung haben. Die Schuppenschicht wird beim aufschäumen geöffnet und so kann das Haar ausgetrocknet. Das sogenannte Sebum, welches die Talgdrüse des Haares produziert, wird völlig ausgewaschen. Wir brauchen aber dieses Sebum, damit die Kopfhaut und auch das Haar geschützt ist. Gerade das bekannte Sodium Lauryl Sulfat reizt die Kopfhaut und bildet ein Rückstand auf den Haarfollikeln, der das Haarwachstum stören kann. In der Naturkosmetik wird mit mit sehr viel milderen Sulfaten gearbeitet.
Bine: Was kann man bei Haarausfall und juckender Kopfhaut tun?
Miriam: Pfefferminze fördert die Durchblutung der Kopfhaut. Zedernholz kann das Haarwachstum anregen und stärkt das Haarfollikel. Rosmarin läßt die Haare dichter werden. Lavendel beruhigt die Kopf und bringt sie wieder ein Balance. Aus diesen ätherischen Ölen mixe ich mir ein Tonikum und geben es direkt nach der Haarwäsche auf die noch feuchte Kopfhaut. Natürlich kann man auch ein Haaröl selber mixen. Einfach Jojoba- oder Arganöl mit den ätherischen Ölen mischen und als Kur auf der Kopfhaut einwirken lassen. Auch gerne mal über Nacht. Gerade wenn die Kopfhaut nicht in der Balance ist, wirkt diese Kombi echt Wunder.
Bine: Was macht ein gutes Shampoo, oder generell Haarpflege, eigentlich aus?
Miriam: Für mich ist es wichtig, dass es keine Inhaltsstoffe gibt, die den Körper hormonell belasten. In der heutigen Zeit ist es fast unmöglich endokrin aktive Substanzen ganz zu vermeiden. Wir können aber versuchen, diese so gering wie möglich zu halten. Da ist die Naturkosmetik schon ziemlich gut, denn die Inhaltsstoffe sind hier wirklich unbelastet. Potenziell gefährliche Substanzen sind bei den INCIS (Inhaltsstoffen) komplett gestrichen.
Um sicher zu gehen, dass es sich nicht nur um ein „Bio-Shampoo“ oder „Vegane Pflege“ handelt, sondern um echte Naturkosmetik kann man sich auf die Siegel „BDIH – kontrollierte Naturkosmetik“, „BDIH – Cosmos Natural zertifiziert“, „ECOCERT – Cosmos Organic zertifiziert“ oder „Zertifizierte Demeter-Kosmetik“ verlassen. Es gibt einige Siegel, die auf HALAL, BIO, Cruelty free hinweisen, was natürlich auch super ist, aber eben nicht unbedingt Naturkosmetik.
Bine: Was muss ein Shampoo und ein Conditioner können?
Miriam: Das Shampoo sollte das Haar und die Kopfhaut sanft von Schmutz, Umwelteinflüssen und Stylingprodukte reinigen. Mit sanft meine ich, das milde Tenside zum Einsatz kommen. Das ist wichtig, damit die Schutzschicht der Kopfhaut nicht ganz „weg gereinigt“ wird. Denn das Sebum, welches an der Wurzel in des Haare produziert wird, sollte durch ein Shampoo nicht völlig abgetragen werden. Nach der Haarwäsche braucht das Haar unbedingt einen Conditioner Warum? Weil das Haare waschen einen alkalischen Effekt hat. Das Haar wird aufgequollen und die Schuppenschicht ist geöffnet.
Ein Conditioner ist sauer eingestellt, zieht die Schuppenschicht wieder zusammen und bringt alles in den PH-neutralen Bereich. Feuchtigkeit wird so im Haar gespeichert und gefärbtes oder sehr trockenes Haar bricht nicht ab. Ich sage meinen Kunden immer, sie sollen sich die 2 Minuten für die Pflege nehmen, da die Haare anschließend so viel schöner sind.
Bine: Was ist der Unterschied zwischen einem Conditioner und einer Haar Maske?
Miriam: Eine Haar Maske hat die Möglichkeit sich ein wenig unter die Schuppenschicht zu schieben. Sprich: Nach dem Shampoo sollte die Maske für 10 Minuten eingearbeitet werden. Damit diese dann ihre volle Wirkung erzielen kann, sollte der Conditioner als Anschlußpflege für 2 min. einmassiert werden. Denn hier wird die äußere Schicht der Haare wieder zusammen gezogen und die Maske sozusagen in Haar „eingeschloßen“. Auch wird durch den Conditioner die Kopfhaut aktiviert.
Der Daily Conditioner von dōTERRA arbeitet z.B. mit Eukalyptus, Tea Tree und Spermint, drei absolute Highlights für die Kopfhaut. Außerdem ist Kokosöl und Shea Butter enthalten, was für trockenes brüchiges Haar ein absoluter Game Changer ist. Ich mag den Conditioner sehr, weil er eben nicht schwer macht und mein Haargefühl leicht und super angenehm ist.
Für eine schnelle Variante und großen Pflege Effekt kann man auch einen Leave In Conditioner benützen. Einfach nach der Wäsche auf die noch feuchten Haare aufsprühen und im Haar lassen. Wirklich easy. Somit ist ein gesunder Glanz der Haare garantiert.
Gerne empfehle ich an dieser Stelle das Haarpflege-Trio im Set von dōTERRA. Das Schützende Shampoo ist mild und schont so auch gefärbtes Haar, der Daily Conditioner spendet ausreichend Feuchtigkeit und der Leave In Conditioner rundet dieses Trio einfach ab. Es kann echt leicht sein, schöne Haare zu haben.
Bine: Danke für all die Infos und deine Empfehlungen.
Miriam: Gerne, hat mir Spaß gemacht! Ich mag es mit ehrlichen Produkten zu arbeiten und nichts anderes ist Naturkosmetik und die ätherischen Öle von dōTERRA für mich. Rein und ehrlich. Danke dir.